Bei eurer Recherche nach den Kosten für einen DJ für eure Hochzeit seid ihr wahrscheinlich schon auf die unterschiedlichsten Preise gestoßen. Von billig bis teuer ist da so einiges dabei, doch wie hoch sind die Kosten? Was kostet ein DJ? Auf welche, möglicherweise auch verstecke, Kosten müsst ihr achten? Was braucht ihr und worauf könnt ihr getrost verzichten.
Hochzeits DJ Kosten in Österreich
Ein professioneller Hochzeits DJ kostet im Durchschnitt je nach gewünschter Spieldauer bei ca. 800 - 1.500 €, wobei es nach oben hin fast keine Grenzen gibt. In diesem Preis sind meist die eigentliche DJ Leistung für 5 - 8 Stunden sowie auch das benötigte Equipment an Ton- und Lichttechnik für bis zu 100 Gäste bereits enthalten.
In der Regel wird der Deejay ab dem Abendessen gebucht. Wer natürlich auch noch eine Begleitung der Trauung oder zusätzliches Equipment wie etwa eine Raumbeleuchtung, eine Fotobox oder ähnliches wünscht, der muss noch etwas mehr Budget für den Hochzeits DJ einplanen.
Warum sind die Preise so unterschiedlich?
Wieso verlangt ein DJ nur 800 € und ein anderer dafür weit über 2.000 €, wenn der Zeitaufwand doch für alle der Gleiche ist? Das hat mehrere Gründe. Einerseits spielt natürlich die Region eine große Rolle. Rund um Wien sind die Preise meist etwas höher als in ländlicheren Gegenden. Außerdem kann ein nebenberuflicher DJ weit günstiger kalkulieren als jemand der von seinem Einkommen seinen gesamten Lebensunterhalt bezahlen muss. Und natürlich spielt auch der Bekanntheitsgrad und die Buchungslage eine wichtige Rolle bei der Frage nach den Kosten für einen Hochzeits DJ.
Ganz grundsätzlich kann man mehrere Arten von DJs unterschieden:
Der Hobby DJ
Ein Hobby DJ, der seine Tätigkeit vielleicht erst seit kurzem begonnen hat, ist meist froh über seine ersten Aufträge und wird deshalb generell etwas günstiger kalkulieren um an Aufträge zu kommen. Auch wenn Musik einer der wichtigsten Bestandteile auf der Hochzeit ist - wenn euer Budget klein oder euch die musikalische Umrahmung nicht so wichtig ist, könnte ein Hobby DJ / Anfänger DJ für euch die richtige Wahl sein. Der klassische Hobby DJ bewegt sich preislich im Bereich bis 500 €, man sollte sich aber bewusst sein, dass man keinen richtigen Profi an seiner Seite hat. Dafür spart man aber natürlich auch Kosten beim DJ.
Der Nebenberufler
Viele DJs sind nebenberuflich tätig und beziehen den Großteil ihres Einkommens aus einem anderen Hauptjob. Diese DJs haben meist schon mehr Erfahrung als die Hobbyisten und begleiten jährlich an die 10 - 15 Hochzeiten oder Veranstaltungen. Sie kosten meist um die 800 €.
Der Hauptberufliche DJ
Hauptberufliche DJs haben den Vorteil, dass sie sich voll und ganz euch und euren Vorlieben widmen können. Sie erzielen ihre gesamten Einnahmen aus der DJ Tätigkeit, müssen meist eine Mehrwertsteuer verrechnen und bewegen sich preislich deshalb im Bereich um die 1.200 €.
Profi und Premium DJ
Die alten Hasen die schon über jahrelange Erfahrung verfügen und unzählige Hochzeiten und Events begleiten sind meist ebenfalls hauptberuflich als DJs tätig. Sie bringen premium Equipment mit, haben einen Namen in der Szene und sind oftmals sehr schnell ausgebucht. Mit einem Premium DJ habt ihr garantierte einen Profi an der Seite und könnt in etwa ab 1.500 € an Kosten einplanen.
Warum sind die Kosten für einen Hochzeits DJ so hoch?
Ihr denkt euch vielleicht, dass sei alles sehr viel Geld für ein bisschen Musik? Eine günstige Soundanlage, ein Notebook und ein paar Scheinwerfer sind doch schnell gekauft. Musik gibt es kostenlos auf Youtube, Spotify und Co - was bitte ist daran so teuer?
Nun ja - der Dj erfüllt einen der wohl wichtigsten Aufgaben auf der Feier - er entscheidet am Abend ob die Party zum Erfolg wird oder sich eure Gäste stundenlang langweilen. Er sollte bereits viel Erfahrung gesammelt haben und muss extrem flexibel sein. Er muss den Spagat schaffen eure Großeltern mit deren Lieblingshits glücklich machen zu können und für eure Freunde zur späten Stunde auch wirklich Gas geben zu können.
Ein professioneller Hochzeits DJ kostet deshalb viel Geld, weil er eben nicht einfach mit der günstigsten Tonanlage ankommt, sondern hochwertiges Equipment mitbringt. Die Titel die er abspielt hat er allesamt gekauft, da man gerade bei höheren Lautstärken sehr wohl einen ordentlichen Unterschied zwischen Youtube und einer hochwertigen MP3 Datei hört. Die Lichteffekte sind perfekt auf eure Stimmung angepasst und ergeben in Summe ein schönes Stimmungsbild, das den professionellen Auftritt nochmals unterstreicht.
Für Publikum welches schwer zu unterhalten ist, hat er ein Ass im Ärmel, mit Hochzeitsspielen und Bräuchen kennt er sich aus und aufgrund seiner Erfahrung und seines Talentes ist er auch am Mikrofon sattelfest um diverse Programmpunkte anzukündigen. Er moderiert den Eröffnungstanz oder kündigt Spiele an. All das kann man nicht einfach von heute auf morgen lernen, es erfordert eben viel Arbeit und Übung und natürlich auch ein gewisses Talent.
Kosten eines DJs
Ihr seid noch nicht überzeugt? Gehen wir doch mal von einer Gage von 1.000 € für ca. 8 Stunden Musik aus. Daraus ergibt sich ein Stundenlohn von 125 €.
Zunächst sind die 8 Stunden die der DJ Musik abspielt, nicht nur 8 Stunden Arbeitszeit. Wenn der DJ zum Beispiel keine weite Anreise hat und um 18:00 Uhr starbereit sein soll, so wird er um ca. 16:00 Uhr sein Equipment zu Hause einladen und sich dann auf den Weg zu eurer Hochzeitslocation machen. Er baut, noch bevor ihr in der Location eintrefft, sein komplettes Equiptment auf und testet seine Ton- und Lichtanlage. Pünktlich um 18:00 Uhr startet er dann mit der Hintergrundmusik und stellt euch bereits die Mikrofone für die Ansprache zur Verfügung.
Wenn er zum Beispiel bis 02:00 Uhr gebucht ist, und dann wieder eine gute Stunde für den Abbau braucht, wäre er wohl so gegen 04:00 Uhr morgens zu Hause angekommen. Daraus ergibt sich dann eine Arbeitszeit von ca. 12 Stunden und schnell sinkt der tolle Stundenlohn mal auf ca 83 €.
Aber auch das stimmt nicht ganz, denn der DJ hat im Vorfeld ja auch ein Beratungsgespräch mit euch geführt und sich auf eure Hochzeit vorbereitet. Rechnen wir hierfür nochmals 1,5 Stunden dazu ergibt sich ein Stundenlohn von nur mehr 74 €.
Wenn wir in unserem Beispiel nun davon ausgehen, dass unser DJ hauptberuflich tätig ist und deshalb auch Umsatzsteuer zahlen muss ergibt sich also nur mehr ein Stundensatz von 61 € netto.
Von diesen 61 € Stundenlohn muss der DJ nun noch sein Equipment, seine Musik, sein Marketing usw. bezahlen und vom Rest wird dann noch ca. 27 % Sozialversicherung abgezogen.
Bleiben wir also mal bei dem Beispiel mit den 61 € Netto Stundenlohn - das wären netto immerhin noch gut 732 € für den Auftritt. Wenn wir also davon sagen wir mal hochgerechnet ca. 230 € für Marketing, Musik und Equipment abziehen kommen wir auf ca. 500 € Gage. Das heißt dem DJ bleibt also nur die Hälfte seiner Gage übrig. Von diesen 500 € ziehen wir nun also noch die 27 % Sozialversicherung ab und kommen so auf 365 €, die dem DJ letzendlich übrig blieben. Das macht dann gut 30 € Stundenlohn.
Das klingt zwar immer noch recht passable, wenn man es mit so manchem Einkommen vergleicht, wenn man jetzt aber davon ausgeht, dass ein DJ ca. 30 - 40 Hochzeiten im Jahr macht (die meisten Hochzeiten finden ja im Sommer und dann noch an einen Samstag statt), so kommt man auf ca. 15.000 € Jahresgewinn.
Wenn wir diesen Gewinn nun durch 14 dividieren (Urlaubs und Weihnachtsgeld soll ja auch mit eingerechnet werden), kommen wir auf ein Monatseinkommen von ca. 1.000 € was doch eher dem unterem Durchschnittseinkommen in Österreich entspricht. Und das, wohlgemerkt bei vollem Risiko, denn wenn der DJ krank wird, hat er kein Einkommen, wenn der DJ mal übers Wochenende auf Urlaub fahren will, ebenso nicht. Davon muss der DJ natürlich genauso wie ihr seine kompletten Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Essen etc. bezahlen.
Das ist im übrigen auch der Grund, warum es so schwierig ist, nur vom DJ dasein leben zu können. Genau deshalb, gehen viele Djs entweder eine zusätzlichen Tätigkeit nach oder vermieten Fotoboxen oder Ton- und Lichtanlagen. Vom DJ sein alleine kann man zwar leben, als Supermarkt Verkäufer oder Putzfrau, ohne diese Tätigkeiten schlecht reden zu wollen, hätte man aber sicher ein besseres und auch geregelteres und risikoarmes Einkommen.
Selbst wenn man seiner Tätigkeit als DJ nur hobbymäßig nachgeht, hat man seine Steuern und Sozialversicherungsabgaben zu bezahlen, investiert genauso in Marketing und erneuert von Zeit zu Zeit sein Equipment.. All das kostet auch dem nebenberuflichen DJ Geld, und wenn es sein großes Hobby ist, dann vielleicht auch nur viel mehr als dem Hauptberufler der natürlich auch auf seine Wirtschaftlichkeit schauen muss.
Natürlich bringt euch diese Auflistung nicht viel, wenn ihr für den DJ kein ausreichendes Budget eingeplant habt, aber wie bereits oben beschrieben ist die Musik ein essentieller Bestandteil eurer Feier und entscheidet letztendlich sicherlich mehr über die bleibende Erinnerung als die tolle Deko oder das ausgefallene Kleid.